Projekte
Internationales Fachgespräch zu nichtfinanzieller Berichterstattung
Ende Juni 2017 hat die Europäische Kommission „Leitlinien für die Berichterstattung über nichtfinanzielle Informationen“ als EU-Mitteilung (2017/C 215/01) veröffentlicht. Diese Leitlinie soll Unternehmen bei der Umsetzung der CSR-Berichtspflicht (CSR-RUG), verankert in den §§ 298c HGB bis 289f HGB unterstützen. Diese Leitlinien sind aber interpretationsbedürftig. Daher wurde im November 2017 ein internationales Fachgespräch zur Auslegung diese Leitlinien durchgeführt.
Hier wurden folgende Fragen behandelt
- Welches Verständnis von Materialität und Risiken ist in der nichtfinanziellen Berichterstattung anzuwenden?
- Wie wirkt sich die CSR-Berichtspflicht aus und gibt es Verbesserungsbedarf?
Die Ergebnisse des Fachgesprächs sowie weitere Analysen und Empfehlungen (u.a. zu Rahmenwerken, Leistungsindikatoren) werden in einem Bericht dokumentiert.
Projektdaten
Bearbeitung: Thomas Loew (Institute for Sustainability), Sabine Braun (akzente kommunikation und beratung)
Förderung: Bundesumweltministerium
Laufzeit: September bis Dezember 2017
Publikationen
Thomas Loew Sabine Braun (2018)
Mindestanforderungen und Obergrenzen für die Inhalte der nichtfinanziellen Erklärung. Interpretation der neuen HGB-Regelungen zur nichtfinanziellen Berichterstattung aus Sicht der Lage- und der Nachhaltigkeitsberichterstattung. Empfehlungen an Unternehmen und Politik.
Beratung Nachhaltigkeitsberichterstattung
Wir haben bei der Erstellung der folgenden Nachhaltigkeitsberichte mitgearbeitet oder beraten:
- Wiener Stadtwerke, Überarbeitung Nachhaltigkeits-Website 2015
- Wiener Stadtwerke, Global Compact Fortschrittsmitteilungen 2011, 2012, 2013
- Union Investment, Nachhaltigkeitsbericht 2011
- Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (DVV), Nachhaltigkeitsbericht 2011
- Bertelsmann, Corporate Responsibility Bericht 2010/2011
- Wiener Stadtwerke, Nachhaltigkeitsbericht 2009
- Wiener Stadtwerke, Nachhaltigkeitsbericht 2008
- Wiener Stadtwerke, Nachhaltigkeitsbericht 2007
- Bombardier Transportation, Nachhaltigkeitsbericht 2005/06
- Stadtwerke Düsseldorf, Nachhaltigkeitsbericht 2005
Weiterentwicklung der Umweltberichterstattung des Umweltbundesamts
Kern der Umweltberichterstattung ist der Bereich „Daten“ auf www.umweltbundesamt.de. Dort gibt es ein umfassendes Informationsangebot mit Daten und Informationen zu Umweltbelastungen und zum Zustand der Umwelt. Auch werden jeweils die Verursacher, die Auswirkungen auf die Gesellschaft und Maßnahmen beschrieben. Zu dieser Umweltberichterstattung gehören auch Broschüren und Geoinformationssysteme.
Um den dynamischen Entwicklungen der Internettechnologien (open data, big data, visual story telling, Animation von Grafiken, Apps, etc.) und dem veränderten Nutzungsverhalten Rechnung zu tragen wird ein Konzept für die Modernisierung und Weiterentwicklung der UBA-Umweltberichterstattung entwickelt. Teile des Konzepts werden bereits in dem Projekt umgesetzt.
Zudem werden die Potentiale von Citizen Science für die Umweltberichterstattung untersucht und ein neues Umweltbarometer (Arbeitstitel) konzipiert.
Projektdaten
Auftraggeber: Umweltbundesamt
Laufzeit: Oktober 2015 bis September 2017
Titel: Konzept und Module für eine nutzerorientierte Umweltberichterstattung (FKZ 3715 12 104 0)
Bearbeitung: DELPHI IMM GmbH, ECOLOG-Institut gGmbH, Fachhochschule Potsdam – Interaction Design Lab, futurestrategy, Golden Section Graphics GmbH, NATUR SÜDWEST, Institute for Sustainability (Projektleitung)
Projektinformation: Zwei Seiten, Download
Neugestaltung von Rubriken der Website der Deutschen Emissionshandelsstelle
Die Deutsche Emissionshandelsstelle (DEHSt) im Umweltbundesamt ist die zuständige nationale Behörde zur Umsetzung des Europäischen Emissionshandels einschließlich projektbasierter Klimaschutzinstrumente.
Zu den Grundlagen und Perspektiven des Emissionshandels werden mehrere Internetseiten neu aufgesetzt. Schwerpunkt des Projekts ist die Erstellung von zielgruppengerechten Texten und die Neuausrichtung der Informationsarchitektur. Hinzu kommen Beratungsleistungen zur Navigation, Gestaltung und Bildauswahl.
Projektdaten
Auftraggeberin: Deutsche Emissionshandelsstelle (DEHSt) im Umweltbundesamt
Laufzeit: Oktober 2016 bis Januar 2017
Titel: Neugestaltung und Weiterentwicklung der Rubriken „Perspektiven“ und „Grundlagen des Emissionshandels“ auf www.dehst.de – strukturelle und inhaltliche Überarbeitung (Vorhaben Z 6 – 10440/15/101
Bearbeitung: Thomas Loew (Institute for Sustainability) (Projektleitung), Prof. Dr. Frank Heidmann, Sebastian Meier (Interaction Design Lab der Fachhochschule Potsdam), Oliver Liedke (akzente kommunikation und beratung)
Nicht-finanzielle Indikatoren im Lagebericht
Eine 2003 verabschiedete Richtlinie sieht vor, dass in Geschäftsberichten Indikatoren zu Umwelt- und Arbeitnehmerbelangen enthalten sein müssen, sofern diese für die Geschäftstätigkeit und wirtschaftliche Lage des Unternehmens von Bedeutung sind. Wie auch in anderen europäischen Ländern wurden daraufhin in Deutschland die gesetzlichen Regelungen für Geschäftsberichte (§§ 289 und 315 HGB) angepasst. Die neuen Vorgaben gelten erstmals für Geschäftsberichte über das Geschäftsjahr 2005.
Mit dem Vorhaben soll die sachgerechte Umsetzung der neuen Regelungen gefördert werden. Dafür wurden 80 Lageberichte von Kapitelgesellschaften aus dem In- und Ausland auf nichtfinanzielle Indikatoren und deren Einfluss auf die wirtschaftliche Lage des Unternehmens analysiert.
Projektdaten
Auftrageber: Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt
Laufzeit: Dezember 2005 bis Ende 2006
Bearbeitung: Borderstep Institut, Institute 4 Sustainability, Adelphi Consult
Publikationen
Umweltbundesamt (UBA) 2007
Lagebericht zur Lageberichterstattung. Eine Analyse der Verwendung nicht-finanzieller Indikatoren.
Nachhaltigkeitsberichterstattung in KMUs
Nachhaltigkeitsberichte sind in der Gruppe der internationalen Konzerne schon recht weit verbreitet. Durch die Leitlinien der GRI besteht für diese auch ein weit verbreiteter Quasi-Standard, dessen Anwendung kleine und mittlere Unternehmen allerdings eher überfordert. Vor diesem Hintergrund ist es sinnvoll, denjenigen Unternehmen (insbesondere den KMU), die über weniger Ressourcen verfügen eine Handlungsanleitung zu geben, wie sie eine Nachhaltigkeitsberichterstattung effizient und effektiv durchführen können.
Diese Handlungsanleitung kann praktischerweise auf den Umwelterklärungen der vielen deutschen EMAS-Unternehmen aufbauen und einen Weg aufzeigen, wie eine Erweiterung hin zu einem glaubwürdigen und sinnvollen Nachhaltigkeitsbericht möglich ist.
Im Rahmen des Vorhabens wurde eine solche Handlungsanleitung erstellt. Um eine möglichst hohe Qualität und Anwenderfreundlichkeit der Anleitung sicherzustellen, erfolgte eine breite Einbindung aller betroffenen Kreise.
Projektdaten
Projekt von IÖW und Institute 4 Sustainability
Bearbeitung: Jens Clausen (Projektleitung) und Thomas Loew
Förderung: Bundesumweltministerium
Laufzeit: 2004 – 2005
Publikationen
Bundesumweltministerium, Umweltbundesamt (2007)
EMAS – Von der Umwelterklärung zum Nachhaltigkeitsbericht
Studie zum Nutzen von Testaten in Nachhaltigkeitsberichten
Während im angloamerikanischen Raum die Testierung von Umwelt- und Nachhaltigkeitsberichten relativ weit verbreitet ist, konnte sich diese Form der externen Prüfung in Deutschland bislang nicht breit durchsetzen. Wiederholt werden jedoch Stimmen laut, die eine Überprüfung der Daten und Angaben in diesen Berichten durch Externe fordern. Neben den Wirtschaftsprüfern werden auch NGO als dafür geeignet erachtet. Die GRI-Guidelines schlagen schon seit längerem Testate für Nachhaltigkeitsberichte vor.
Vertreter von Umwelt- und Verbraucherorganisationen sind jedoch überwiegend der Meinung, Testate von Wirtschaftsprüfern könnten die Glaubwürdigkeit der Berichte nicht nennenswert steigern. Die Glaubwürdigkeit werde vielmehr durch den Berichtsstil, durch Offenlegung von Zielen und Zielerreichung und über das offene Ansprechen von Problemlagen, Fehlern und Spannungsfeldern vermittelt.
Dagegen führen die Wirtschaftsprüfer die möglicherweise beachtliche interne Wirkung von Testaten an. Denn je nach Prüfungsgegenstand erhielten die Unternehmen wertvolle Hinweise zur Verbesserung ihres internen Informationssystems. Überträgt man diesen Gedanken auf eine Testierung, die auch die inhaltliche Vollständigkeit gemessen an relevanten Nachhaltigkeitsaspekten prüft, dann könnte von derartigen Testaten auch ein positiver Einfluss auf die Nachhaltigkeitsstrategie eines Unternehmens ausgehen.
Unternehmen stehen damit immer wieder von neuem vor der Frage, ob und ggf. wie sie Ihren Nachhaltigkeitsbericht prüfen oder anderweitig extern begutachten lassen sollen.
Vor diesem Hintergrund hat das Bundesumweltministerium eine Studie erstellen lassen, die die mit Testaten verbundenen Strategien, die Wirkung, der Nutzen für Unternehmen und Testierer und die zugehörigen Rahmenbedingungen analysiert und dem Aufwand gegenüber gestellt. Die Studie leistet so einen wichtigen Beitrag zur weiterhin erforderlichen Diskussion über die Verwendung von Testaten in Nachhaltigkeitsberichten.
Projektdaten
Projekt vom IÖW und Institute 4 Sustainability
Bearbeitung: Jens Clausen (Projektleitung) und Thomas Loew
Auftraggeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU)
Laufzeit: 2004 – 2005
Publikationen
Clausen J., Loew T. (2005) Mehr Glaubwürdigkeit durch Testate? Evaluation des Nutzens von Testaten in Nachhaltigkeitsberichten
Deutsches Ranking Nachhaltigkeitsberichte
Das deutsche Ranking der Nachhaltigkeitsberichte 2005 setzt die bisherigen Rankings der Umweltberichte von 1994 bis 2000 fort. Im Einklang mit dem zunehmenden Wandel der Umwelt- zur Nachhaltigkeitsberichterstattung wurden die Kriterien der bisherigen Bewertung der Umweltberichte überarbeitet. Dabei wurden insbesondere die Arbeiten zur Nachhaltigkeitsberichterstattung von GRI, SustainAbility und IÖW/IMUG sowie die Anforderungen der ökologisch-ethisch orientierten Ratingagenturen berücksichtigt.
Bewertet wurden die verfügbaren Berichte der 100 größten deutschen Industrie- und Dienstleistungsunternehmen sowie der 50 größten Unternehmen in den Branchen Handel, Banken und Versicherungen. Rund ein Drittel, sprich 53 dieser 150 Unternehmen, hatte im September 2004 einen eigenständigen Umwelt- bzw. Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht. Aufgrund der Bedeutung des Rankings für den Diskurs um Nachhaltigkeit in der Wirtschaft und die davon ausgehenden Impulse hat Dr. Volker Hauff, Vorsitzender des deutschen Rats für nachhaltige Entwicklung, die Schirmherrschaft für das Ranking übernommen.
Die Bewertungsergebnisse wurden zunächst am 17. Februar 2005 exklusiv in der Wirtschaftszeitschrift Capital veröffentlicht. Im Anschluss wurden sie gemeinsam mit den Bewertungskriterien auf der Rankingwebsite zugänglich gemacht.
Projektdaten
Projekt von future e.V. und IÖW
Bearbeitung: Thomas Loew (Projektleitung), Jens Clausen, Udo Westermann
Förderung: Eigenfinanzierung
Laufzeit: 2004 – 2005
Publikationen
Projektwebsite www.ranking-nachhaltigkeitsberichte.de
Dort finden sich folgende Publikationen zum Download:
Loew T., Clausen J. (2005) Ranking der deutschen Nachhaltigkeitsberichte: Anforderungen und Bewertungsskala zur Beurteilung von Nachhaltigkeitsberichten
Loew T., Clausen J., Westermann U. (2005) Ranking der deutschen Nachhaltigkeitsberichte: Ergebnisse, Trends und Perspektiven
Kerninhalte von Nachhaltigkeitsberichten
Der Rat für Nachhaltige Entwicklung hatte 2006 in seinen Empfehlungen zu CSR unter anderem „einen verbindlichen Rahmen für den sachgerechten Vergleich von Nachhaltigkeits- und CSR-Berichten“ angeraten. Daraufhin hat das Bundesumweltministerium beschlossen die Kerninhalte von Nachhaltigkeitsberichten zusammenzustellen und in einer Broschüre zu veröffentlichen. Die in dem Projekt zusammengestellten Kerninhalte gehen bis auf wenige Punkte nicht über die Anforderungen der GRI Guidelines von 2004 (GRI G3) hinaus und decken sich auch weitgehend mit dem deutschen Ranking. Das besondere ist: Sie fassen die grundsätzlichen Inhalte und Kennzahlen für Nachhaltigkeitsberichte auf zwei Seiten zusammen.
Projektdaten
Bearbeitung: Sabine Braun (future e.V.), Jens Clausen (Borderstep), Thomas Loew (Institute 4 Sustainability)
Auftraggeber: Bundesministerium für Umwelt Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU)
Laufzeit: 2006 – 2007